Deine lose Blättersammlung – einfach gebunden!

Jeder kennt die Lose-Blätter-Sammlung von Ideen, Skizzen, Zeichnungen und Schriftstücken, die irgendwie keine Ordnung und kein Zuhause haben und in der Wohnung oder im Haus herumvagabundieren, in irgendeinem Hefter Eselohren bekommen oder an fünf verschiedenen Orten gleichzeitig verstreut liegen. Hier eine wunderbar einfache wie schöne Lösung für diese heimatlosen Zettel um sie zu einem tollen Notizbuch zu binden: Die Blockbindung.

Die Blockbindung – auch Querbindung, Japanbindung oder japanische Bindung genannt – ist eine Bindeart die ohne Leim auskommt und deren Fäden deutlich sichtbar im Außenbereich des Buches liegen. Die Nachteile sind bei dieser Bindetechnik recht offensichtlich: Die Fäden können beschädigt werden und so die Bindung lösen, das Papier muss beim Öffnen des Buches geknickt werden und so ergibt sich eine maximale Dicke des Buches und die Buchdeckel dürfen nicht sehr fest sein was die Haltbarkeit weiter einschrängt. Aber: die Blockbindung lässt sich ganz einfach und unkompliziert selbst herstellen, ganz ohne viel Know-How oder Werkzeug und vor allem: mit ganz viel Spaß!

Anleitung zur Blockbindung

Materialien:

  • deine losen Zettel/Papiere/Zeichnungen
  • zwei Tonkartons in der Größe deiner Zettel
  • Locher
  • Faden/Baumwollschnur/Paketband oder Ähnliches
  • Nadel dick genug für den Faden
  • alles Gebamsel was du vielleicht an die Fadenenden hängen möchtest

1. Schritt – Material sammeln

Ich habe mich hier für einige selbst gefärbte Papiere bei denen ich herumexperimentiert habe und Restpapiere vom Marmorieren entschieden. Für den Vintage-Look sorgen ein paar Marmorpapiere und gekaufte Papiere mit diesem Vintage-Design. Dazwischen kommen leere Seiten einfaches Druckerpapier und ein paar Blätter aus einem karrierten Block um mehr Fülle zu erzeugen.

Als Faden verwende ich hier eine Wolle aus Baumwolle und Leinen, die eigentlich zum Häkeln gedacht ist. Zwei verschiedene Farben sorgen für ein interessantes Muster. Die Stopfnadel hat ein großes Öhr, groß genug für den Wollfaden. Perlen und ein Blatt aus Metall möchte ich als Deko anhängen. Später habe ich noch Federn hinzugefügt, ich liebe Federn!

2. Schritt – Lochen? Lochen!

Jetzt kommt der Locher zum Einsatz. Je nach Größe der Papiere und nach belieben kannst du die Löcher gleichmäßig (oder auch nicht) auf der (normalerweise linken) Seite lochen. Es geht natürlich auch eine Lochung oben oder rechts, hauptsache am Rand und nur auf einer Seite. Sonst lässt sich deine gebundene Lose-Blätter-Sammlung ja nicht öffnen. Wer einen Locher mit Anlegehilfe hat, stellt diese auf 3 x 8 um bei DinA4 Papieren die 4 gleichmäßigen Löcher zu erhalten.

3. Schritt – Vernähen

Faden auffädeln und los! Beginne dort, wo später die Fadenenden herabhängen sollen. Ich habe also mit dem ersten Faden oben angefangen und erst mal wie bei einem Schuh die Schnürsenkel quer über den Rücken ins nächste Loch genäht und von unten gegenläufig zurück. Ziehe die Fäden gut fest, wenn du fertig bist, und verknote beide Enden miteinander. Du kannst natürlich erst verschiedene Arten ausprobieren, wie du deine Blockbindung binden möchtest.

Mit dem zweiten Faden habe ich auch oben begonnen, dieses mal bin ich aber jeweils gerade von Loch zu Loch entweder über den Buchdeckel oder über den Rücken, immer abwechselnd. Möchtest du Perlen am Buchrücken haben, dann vergiss nicht, sie rechtzeitig mit auf den Faden zu fädeln. Verknote auch diese Fadenenden nachdem du sie gut festgezogen hast.

4. Schritt – Dekorieren

Last but not Least! Fädle alles was du möchtest auf die Fadenenden oder flechte sie einfach zusammen. Ich habe in diesem Beispiel beides gemacht! Nicht so einfach mit Federn und allem Gebamsel zu flechten, aber mit etwas Geduld geht auch das. Zum Schluss habe ich diesem Notizbuch noch ein Schild verpasst. Stempel, Sticker, Washi-Tapes und Stanzer verwende alles was dein Herz begehrt!

Fertig! Viel Spaß mit der Anleitung, ich freue mich natürlich über Kommentare und vor allem Bilder deiner Werke!

Schreibe einen Kommentar