Die Handwerkskunst

Bücher zu binden ist ein großes Feld in dem viele verschiedene Handwerke zusammen arbeiten und der Buchbinder bindet diese am Ende alle zu einem Werk. Vom Papierschöpfen zum Färben und Marmorieren, das Holz aus dem Wald für die Buchdeckel, die Tiere von denen das Leder kommt, das Gerben und vorbereiten. Druckereien, Kalligraphisten, Fotografen, Autoren die den Inhalt gestalten, Kunsthandwerker die Metalle zu Schließen, Buchecken, Nieten und Schlössern verarbeiten. Dann braucht man Garn, Gaze und Leim damit das ganze zusammenhält und am Ende wird noch geprägt oder gebrannt. Edelsteine die eventuell eingearbeitet werden und noch viele andere Dinge die benutzt werden können ganz zu schweigen.

Nach drei Jahren Ausbildung ist ein Buchbinder soweit fertig und hat doch nicht ausgelernt, da gibt es ja noch das Feld der Restauration das total interessant ist. Da wird mit Chemie geprüft und fixiert, gerettet und repariert was die Jahrhunderte von den alten Schätzen übrig gelassen haben, zum Teil komplett neu eingebunden. Einen Meister findet man heutzutage nur noch selten. Man könnte aber auch einfach mit ein paar Resten anfangen und sein erstes schiefes, flattriges aber total schönes und trotzdem verwendbares Junk-Journal zusammen flicken. Es ist ein so vielseitiges und nützliches Handwerk, das in jeder Könnens-Stufe schöne Werke hervorbringen kann.

Mit dem gebundenen Buch ist es ja noch nicht zu Ende. Es möchte ja auch gefüllt werden. Oh und was schreibt man nicht alles in so ein Buch! Ein gutes Buch nimmt man gerne überall mit hin, ist ein ständiger Begleiter auch wenn es mit der Zeit abgestoßene Ecken und einen fleckigen, zerkratzten Einband hat – man liebt es umso mehr. Es entlastet unsere Gedanken, unsere Seele selbst dem Buch die Sorgen und Gedanken anzuvertrauen die uns jeden Tag belasten. Und wenn man es nach Jahren wiederfindet, darin schmökert, magisch.


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